Was für viele heute kaum vorstellbar ist, war damals an der Tagesordnung. Ohne eigenen Sportplatz begannen die Fußballer 1945 ihrem Hobby nachzugehen. In den Jahren 1945 bis 1953 musste der TSV auf anderen Plätze ausweichen. Der heutige Sportplatz unterhalb des Rettberges wurde in den Jahren 1946 bis 1953 in Eigenleistung, per Menschenkraft, gebaut. Mit der Lorenbahn wurde die Erde abgefahren. Es waren gewaltige Berge, die abgetragen werden mussten, ehe man dem runden Leder in Warzen nachjagen konnte. Einige der Eifrigsten beim Bau des Sportplatzes waren von links: Georg Schweyer, Otto Exel, Willi Brinkmann, Karl Wellecke, Friedrich Brinkmann.

Der Ausschuss konnte erreichen, dass die Stadt Alfeld am 31.08.1946 den auf ihrem Gebiet gelegenen Steinbruch im Rettberg für den Bau des Sportplatzes freigab. Die noch fehlende Genehmigung der Forstbehörde folgte bald nach. Bürgermeister Wilhelm Voß konnte dem Gemeinderat und dem Vorstand des TSV einen Zuschuss des Kreises in Höhe von 1.000,00 DM und einen solchen von 4.000,00 DM der Landesregierung in Aussicht stellen, wenn innerhalb von 8 Wochen erste Belege über den sofortigen Angriff der Arbeiten vorlägen. So begann dann eine sehr schwierige Arbeit.

Es galt, die hohen Steilböschungen des Steinbruchs mit Kreuzhacke und Schaufel abzutragen und sie mit Loren auf Feldschienen, die beschafft wurden, an Ort und Stelle zu schaffen. Die Arbeiten wurden teils ehrenhalber oder gegen eine geringe Entschädigung ausgeführt.

Nach vier Jahren unermüdlicher Arbeit war ein herrlicher, etwas über Morgen großer, zum Teil mitten im Walde gelegen, gegen kalte Ostwinde geschützter Sportplatz geschaffen worden. An der letzten Arbeit, der Ablesung von Steinen, bevor der Mutterboden zur Graseinsaat werden konnte, beteiligten sich auch Kameradenfrauen und Schulkinder in den Sportstunden unter Aufsicht.

Er wurde mit einem hohen Maschendrahtzaun auf starkem Sockel umgeben und durch ein großes Tor an dem nicht weit von der Hauptstraße gelegenen Eingang verschlossen. Schlüssel dazu erhielten der TSV und die Schule, die diesen schönen Platz für ihren Schulsport auch benutzen konnte. Der ehemalige, tiefe Steinbruch, in dem fahrende Leute, Bärenzieher und Zigeuner oft lagerten, wurde zu einem Platz des Sportes, eines Platzes der Punktkämpfe der Fußballer und der Handballspieler, aber auch zu einem Platz der Freude bei den Zeltplatzfesten. Die Einweihung des Platzes erfolgte unter der Beteiligung des ganzen Dorfes und vieler geladener Vereine am 30., 31. Mai und 01. Juni 1953 in einem großen Zeltfest.