Festliche Stimmung am 30. Mai 1976 in Warzen auf dem Sportplatz: Endlich verfügen der TSV und der Ortsrat wieder über eine Sportanlage. Nun brauchen vor allem die Fußballer nicht mehr auf einen Platz befreundeter Vereine auszuweichen, nun können die Mannschaften bei Heimspielen wieder vor eigener Zuschauerkulisse spielen und auch die nötige Unterstützung erhalten. Vor einem Jahr wurden die Renovierungsarbeiten auf dem neuen Platz begonnen, am 30. Mai 1976 gab Bürgermeister Ludwig Köbler den Rasen und Platz für das erste Fußballspiel frei.

Zahlreiche Einwohner von Warzen und auch aus der Stadt Alfeld waren zu dem Anlass nach Warzen gekommen. Bürgermeister Köbler begrüßte sie im Namen des Rates und der Verwaltung vor allem auch Ortsbürgermeisters Alfred Rose, des Ortsrats, des Vorstands und der Mitglieder des TSV Warzen. Köbler erinnerte an den 1. März 1974, als Warzen ein Ortsteil der Stadt wurde und einen Wunschzettel präsentierte auf dem vorrangig die Erweiterung der Sportanlage stand. Und hier die Stationen:

Im Oktober 1974 stellte der TSV den Antrag an die Stadt Alfeld. Ingenieurbüro Wolfgang Kiehne übernahm die Planung, die Ausschreibungen erfolgten im März 1975, der Bauausschuss fällte am 7. April 1975 seine Entscheidung und vergab die Aufträge an die Tiefbaufirma Constabel und Gartenbaufirma Führer.

Ende April 1975 wurde der Bau begonnen, im September beendet – Seitdem wurde der Rasen geschont. Veranschlagte Baukosten im Haushalt 1975 80.000 Mark, durch Nachtrag auf 125.000 Mark erhöht, Abrechnungssumme 130.000 Mark. Die Spielfläche ist 95×60 Meter. Schwierigkeiten bei den Arbeiten bereiteten eingelagerte Felsstücke von rund 120 Kubikmetern, die mühsam durch Sprengungen gelöst wurden. Der Platz erhielt moderne Aluminiumtore und -barrieren. Eine neue Wasserleitung musste gelegt werden und die Feuerwehr fuhr bei der trockenen Witterung manchen „Einsatz“. Die Summe der Arbeiten: 750 Meter Dränageleitungen gelegt, 1.400 Kubikmeter Boden gelöst und bewegt, 6.200 Quadratmeter am Sportplatz und den Rasenflächen bearbeitet, 680 Kubikmeter Mutterboden gemischt, auf das Mischgut von 1.500 Kubikmeter wurde Rollrasen verlegt.

„Nun aber ist diese Anlage ein Vorbild für alle Plätze im Kreis“, stellte Bürgermeister Köbler fest und hoffte, dass man bald mit Hilfe des Vereins die Dusch- und Umkleideräume in Ordnung bringen könne.

Auch im Namen des stellv. Landrates Felix Speer sagt Köbler allen Helfern Dank. „Dieser Platz ist ein Beweis dafür, dass alle Ortsteile gleichmäßig bedacht werden“, schloß Köbler und übergab die neue Anlage in die Pflege der Verwaltung mit dem Wunsch, dass sie von den Einwohnern eifrig benutzt werde.

Auch Ortsbürgermeister Alfred Rose dankte allen tatkräftigen Mitarbeitern, dem Stadtrat und den Ausschüssen. Vor 30 Jahren habe man mit dem damaligen Bürgermeister Wilhelm Voß die ersten Verhandlungen wegen des Platzbaues geführt, nach achtjähriger Bauzeit habe man dann den Platz 1953 einweihen können. Stadtdirektor Dr. Toetzke versprach alles zu tun, um den Platz gut zu versorgen und zu unterhalten. Er bat den TSV, die Verwaltung dabei zu unterstützen, wie beim Bau des Platzes. Er freute sich darüber, dass dem TSV trotz der Schwierigkeiten der sportliche Erfolg treu geblieben ist.

Vorsitzender Karl-Heinz Langhage nahm mit Dank den Schlüssel entgegen. Sein Dank galt besonders allen, die die Spiele ohne Ausfälle über die Bühne gebracht haben. Da die Feuerwehr sehr geholfen hat, übergab er der Jugendwehr einen Geldbetrag. Kreisfußballverbands-Vorsitzender Walter Siegert überreichte einen Ball und bat die Politiker im Kreisgebiet, von der Streichung von Mitteln für den Sport abzusehen.

Unter der Leitung des Schiedsrichters und Warzer Trainers Dieter Philipp ging dann das erste Fußballspiel über den „Rasen“. Es spielte der Alfelder Rat gegen die Verwaltung, der Rat gewann 2:1.