Ehrenamtlich geführte Vereine leben stark vom Engagement ihrer Mitglieder. Dort, wo viele Menschen mit anpacken, ist das Vereinsleben prall gefüllt mit Leben und Ideen und hebt sich somit von der breiten Masse ab. Der TSV Warzen ist ein Paradebeispiel für die Strahlkraft und Wichtigkeit des Ehrenamts: Dort kümmert sich ein neunköpfiges Sportplatzteam darum, dass der Platz sich stets in einem idealen Zustand befindet und zudem als einladender gesellschaftlicher Treffpunkt dient.

„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine möglichst schöne Atmosphäre zu schaffen, in der sich unsere Mitglieder wohlfühlen können“, betont Henning Möhle. Im Vordergrund stünden dabei das regelmäßige Rasenmähen, Freischneiden und Düngen – aber auch das Anbringen von Werbebanden oder anderen Arbeiten rund um den Sportplatz gehörten dazu. „Wir sorgen in erster Linie dafür, dass nach Möglichkeit zweimal wöchentlich gemäht wird“, sagt Henning Möhle. Im Unterschied zu anderen Vereinen im Stadtgebiet kümmert sich der TSV Warzen seit einigen Jahren selbst um die Platzpflege. „Für uns ist wichtig, dass wir nun flexibler entscheiden können, wann wir mähen – und auch, ob gespielt werden kann“, erklärt Andreas Wentritt. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Familie Ruhland, die uns ihren Rasenmäher zur Verfügung stellt.

Doch auch über Mäh- und Schneidearbeiten hinaus initiiert und realisiert das ehrenamtliche Team immer wieder Projekte, die das Vereinsleben bereichern. „Vor etwa fünf Jahren haben wir den Anbau des Vereinsheims mitgeplant und umgesetzt – das war eine Menge Arbeit, die sich aber gelohnt hat“, sagt Friedhelm Brodam. Auch die Sanierung der Flutlichtmasten wenige Jahre zuvor sei maßgeblich durch ehrenamtliches Engagement umgesetzt worden. „Das hat jeweils schon viele Stunden Arbeit bedeutet – allerdings ist es auch schön, wenn man gemeinsam etwas auf die Beine stellen kann“, meint Friedhelm Brodam.

Um derartige Großprojekte in Angriff nehmen zu können, bedürfe es einer guten Organisation und Koordination. „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der wir uns austauschen. Darüber hinaus
erstellen wir immer zu Jahresbeginn eine Grobplanung, die wir schrittweise abarbeiten“, berichtet Friedhelm Brodam. Die Zusammenarbeit innerhalb des Teams sowie mit der Stadt Alfeld funktioniere optimal: „Immer, wenn wir Projekte anstoßen – zuletzt die Errichtung des Biergartens – können wir auf die Unterstützung der Stadt zählen“, meint Christian Zirkenbach. Innerhalb des Sportplatzteams bringe zudem jeder Einzelne eine große Einsatzbereitschaft mit.

„Das zeichnet uns aus – es finden sich eigentlich immer genügend Leute, die ihre Zeit für den Verein einsetzen“, sagt Daniel Rabe. Das sei im Ehrenamt der Schlüssel zum Erfolg. „In Vereinen wie
unseren steht und fällt das Zusammenleben natürlich mit dem Engagement der Mitglieder. Im TSV Warzen ist dieses außergewöhnlich groß – eigentlich freuen wir uns immer, wenn wir uns einander auf dem Sportplatz sehen“, erklärt Friedhelm Brodam ergänzend. Dass dann der Rasenschnitt im heimischen Garten auch mal auf der Strecke bleibe, sei ein einkalkulierter Nebeneffekt. „Wenn ich hier ein Bett hätte, würde ich wohl so manches Mal hier schlafen“, sagt Henning Möhle mit einem Lachen.

TSV-Vorsitzender Detlef Schwarz weiß diesen Einsatz zu schätzen: „Es ist schön, wenn man sich auf ein relativ festes Team verlassen kann, das zudem über die Jahre eingespielt ist“, meint er. Demnach ergänzten sich die Charaktere optimal. Wenn es dann doch einmal Diskussionen gebe, handelten in der Regel dennoch alle Beteiligten im Sinne der Gemeinschaft. „Auseinandersetzungen gehören dazu, werden aber stets konstruktiv gelöst. Ich bin stolz darauf, was hier immer wieder geleistet wird“, sagt der Vorsitzende.

Und obwohl der Sportbetrieb derzeit noch immer nicht mit der alten Frequenz läuft, so freut sich das gesamte Team darauf, dass der Wettkampfsport zurückkehrt. Der Sportplatz sei dafür bereits bestens präpariert: „Jeder Sportler soll sich direkt wohlfühlen, wenn er das Gelände betritt. Wir haben selbst jahrelang Sport hier getrieben oder machen dies noch immer – deshalb geben wir gern etwas zurück“, schildert Henning Möhle die Motivation seiner Mitstreiter. Denn Gemeinschaft und Miteinander seien eben gesellschaftliche Werte, für die sich der Einsatz lohne, da man diese außerhalb des Vereinslebens an nicht allzu vielen Orten findet.

Das Sportplatzteam des TSV Warzen leistet zahlreiche Stunden ehrenamtliche Arbeit (v.l.): Christian Zirkenbach, Henning Möhle, Daniel Rabe, Andreas Wentritt und Friedhelm Brodam. Es fehlen: Lars und Mirco Ahrens, Julian Schwarz ,  Finn Hurrelmann und Joachim Scholt

Top gepflegt: Der Rasen auf dem Warzer Sportplatz ist ein Hingucker und der Sportplatz selbst ein wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt

Rasenpflege ist mehr als Rasenmähen: Auch Bewässerungs- und Dünge arbeiten zählen dazu.